Freitag, 8. August 2008

FS Paris: Rechercheergebnisse

Wie man sieht, habe ich den Wortlaut der "Formel", unter der die Recherche laufen sollte, etwas verändert, so schien es mir besser zu passen...ich würde mit dem nun folgenden meine Recherche - Arbeit als abgeschlossen betrachten...die Verspätung tut mir leid, aber ich habe beim nochmaligen Recherchieren in den letzten Tagen noch einiges gefunden, was auch gut dazu passt und auf das ich hier nicht verzichten wollte, somit hat es ein paar Tage länger gedauert als angekündigt...
Ich habe als Grundbasis die Revolution um 1789 genommen und Ereignisse von 1848 mehr als Vergleich dazu, womit auch das letzte Kapitel abschließt. Teilweise gibt es auch Kapitel, wo der Vergleich gänzlich fehlt; bei manchen habe ich versucht, allgemeine Aspekte herauszufiltern (wobei es sich aber meist mehr auf 1789 bezieht) und bei den Kapiteln über Frauen/Arbeiter habe ich es aufgeteilt: eines 1789 und eines 1848 - spannender wäre natürlich auch hier eine Gegenüberstellung gewesen, doch ich habe bei meinen Recherchen nichts Brauchbares gefunden. Zu den Überschriften ist zu sagen, dass einige Kapitel Unterkapitel haben, was man hier im Blog nicht so gut sehen kann; falls es unklar (und störend) ist, kann ich Ihnen gerne das word - Dokument schicken. Doch nun zu den Ergebnissen meiner Recherche:

Paris und seine Bewohner/deren Art der Meinungsbildung zu Revolutionszeiten sehen und verstehen:

Geschichtlicher Überblick über die Revolutionen (die wichtigsten Ereignisse):

Anm: Eigentlich gehört meiner Ansicht nach ein genereller Überblick über die grobe Geschichte weniger zu einer Recherche zu einem ganz bestimmten Thema – hier ist es allerdings so, dass ich mich vorher mit der Französischen Geschichte so gut wie noch nie befasst habe und somit das alles auch für mich noch sehr neu war; deshalb schien es mir wichtig, den folgenden Abschnitten zuerst einmal einen groben Überblick voranzustellen, insbesondere zu meiner eigenen Orientierung…

Die Französische Revolution begann im Jahr 1789, wobei die ersten wichtigen Ereignisse nicht erst mit dem Sturm auf die Bastille losgehen: am 5. Mai wurden die Generalstände eröffnet, etwas mehr als ein Monat später erklärte sich der Dritte Stand zur Nationalversammlung; mit 20. Juni wird der „Ballhausschwur“ datiert. Am 11. Juli wurde Finanzminister Necker vom König entlassen, was erst einen Tag später in Paris bekannt wurde. Der König zog seine Truppen in Versailles zusammen, was als Drohung gegen die Nationalversammlung zu verstehen war. Die Stimmung in Paris heizte sich immer weiter auf, nicht zuletzt im Palais Royal, wo Camille Desmoulin mitunter dafür sorgte… Am 13. Juli gab es bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Truppen des Königs, Waffenhandlungen wurden geplündert und man zog zur Bastille, um sie zu belagern. Der dortige Kommandant ließ auf die Menge schießen, doch schließlich gelang es, das Gefängnis zu stürmen und zu befreien, teilweise wurden Adelige getötet. Dieser Tag ist wohl der bekannteste der ganzen Französischen Revolution, allerdings ist er das auch teilweise durch gewisse Verklärungen bezüglich dieses Datums, welche wohl schon damals begannen, indem Steinbrocken der Bastille als Souvenir recht beliebt waren (das wird oft verglichen mit den etwa 100 Jahre späteren Brocken der Berliner Mauer…)
Am 17. Juli 1791 gab es eine Petition auf dem Marsfeld; die Nationalgarde schoss auf Demonstranten. Am 30. September löste sich die Constituante, die Nationalversammlung, auf. In diesem Jahr wurde eine neue Verfassung erarbeitet, Frankreich galt nun als konstitutionelle Monarchie. Im Jahr darauf, dem 20. Juni, drang das Volk in die Tuilerien, das Stadtschloss des Königs, ein; es gelang dem Volk aber erst am 10. August, es tatsächlich zu stürmen. Louis XVI. floh in das Gebäude der Nationalversammlung; die Sansculotten übten auf diese Druck aus, sodass der König von ihr seines Amtes enthoben wurde. Am 10. Dezember 1792 begann der Prozess gegen den König, was mit seiner Hinrichtung am 21. Jänner 1793 am place de la Révolution (heutiger place de la Concorde) endete.
In den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts gab es immer wieder Unruhen, Ende März 1814 wurde die Stadt auf Seite des Montmartre erobert und alliierte Truppen unter Zar Alexander I. und dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. zogen nach Paris. Man wollte Napoléon Bonaparte von den Hebeln der Macht entfernen, was erst auf den zweiten Anlauf gelang; es schien zu funktionieren, als er 1814 besiegt wurde und nach Elba floh. Während des Wiener Kongresses 1815 kam er allerdings zurück und rief eine 100 – Tage – Herrschaft aus; endgültig besiegt wurde er 1815 in der Schalcht bei Waterloo. Schließlich kamen in Frankreich wieder die Bourbonen an die Macht.
Im Zuge der Julirevolution, ein dreitägiger Straßenkampf, der von 27. bis 29.Juli 1830 dauerte, kam schließlich Bürgerkönig Louis – Philippe an die Macht; das Königtum der Bourbonen (letzter war Karl X.) in Frankreich war also endgültig gestürzt. Er regierte 1830 bis 1848 (Julimonarchie), unter ihm setzte eine Abkehr von Werten wie Liberalismus ein, Skandale und Korruption überschatteten seine Amtszeit. Er schloss sich der Heiligen Allianz an (Vereinigung von Russland, Österreich, Preußen und später auch anderen Staaten zur Friedenssicherung und zwecks des gemeinsamen Vorgehens gegen alle liberalen und rationalen Strömungen) und regierte reaktionär, ähnlich wie Metternich in Österreich. Seit dem Wiener Kongress wollte man die Verhältnisse von vor der Französischen Revolution wiederherstellen.
Das französische Bürgertum war enttäuscht, ihm fehlte auch aufgrund des Zensuswahlrechts Einfluss auf die Gesetzgebung, auch die Arbeiterschaft war unzufrieden. Dies ergab eine dementsprechend problematische soziale Lage, was durch eine Agrar- und Handelskrise 1847 noch verschärft wurde. Eine revolutionäre Stimmung im Land machte sich breit, der König verbot ein Bankett zur Reform des Wahlrechts, was wohl auch verschärfend wirkte.
Ab dem 21. Februar 1848 gab es öffentliche Proteste und Unruhen in Paris, man spricht von der „Februarrevolution 1848“, wo sich Arbeiter und Bürger vereinten, in den folgenden Tagen gab es Straßenkämpfe.
Ministerpräsident François Guizot sah sich zum Rücktritt gezwungen, kurz darauf dankte Louis Philippe ab und ging ins Exil nach England. Es wurde eine provisorische Regierung unter dem liberalen Alphonse de Lamartine gebildet und die Republik ausgerufen. Diese Regierung wollte Interessensdifferenzen zwischen den Revolutionären ausgleichen; während man außenpolitisch konservativ agierte, gab man sich innenpolitisch reformorientiert und modern (Abschaffung der Sklaverei, Einführung der Pressefreiheit, Abschaffung der Todesstrafe für politische Delikte…). Doch die Interessen der beiden revolutionären Gruppen der Bürger und Arbeiter drifteten weiter auseinander, die Regierung war nur eine für kurze Zeit.
Am 4. Mai 1848 wurde eine Wahl zur verfassungsgebenden Nationalversammlung durchgeführt, wobei Konservative und gemäßigte Liberale über die Liberalen triumphierten. Am 24. Juni 1848 gab es erneut einen Aufstand der Arbeiterschaft, da die französischen Nationalwerkstätten geschlossen worden waren; in den Nationalwerkstätten waren Arbeitslose beschäftigt worden. Dieser Juniaufstand in Paris wurde von der französischen Armee blutig niedergeschlagen. Die Unzufriedenheit wuchs; am 4. November 1848 wurde eine Verfassung von der Nationalversammlung verabschiedet und es war die Wahl eines Staatspräsidenten vorgesehen, wobei Louis Napoléon Bonaparte (Neffe von Napoléon, der bereits zwischen 1836 bis 1840 mehrere Putschversuche unternommen hätte) am 10. Dezember 1848 mit großer Mehrheit, auch von vielen Arbeitern, zum Staatschef Frankreichs gewählt wurde.


Orte der Revolution:

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es ist nur eine Auswahl von Orten, die (zumeist in der Französischen Revolution von 1789) eine wichtige Rolle spielten. Es passt vielleicht nicht ganz zu der oben genannten Formel „Paris und seine Bewohner/deren Art der Meinungsbildung zu Revolutionszeiten sehen und verstehen“, doch angesichts des Paris – Aufenthaltes im Juli und der Tatsache, dass ein Thema ohne Schauplätze und Orte kaum auskommt, außerdem alles viel greifbarer wird, wenn man weiß, was sich wo zugetragen hat, scheint es doch hierher zu passen, noch zusätzliche Orte zu nennen, abgesehen von Palais Royal oder Café Procope…
• Place du Marché – Saint – Honoré: dieser Platz scheint insofern spannend, als seine Namensgebung verändert wurde: 1946 benannte man diesen Platz um in “place Robespierre“, was 1950 wieder zurückgenommen werden musste, da die französische Bourgeoisie wieder bei Kräften war und der Hass auf Robespierre auch nach so langer Zeit noch sehr groß war. Als sich am 17. Juni 1789 Vertreter des dritten Standes zur Nationalversammlung erklärten, schwanden die Privilegien von Klerus und Adel. Der Politiker Robespierre stellte sehr liberale Forderungen mit Vernunft als Grundlage. Er gehörte zum Jakobinerclub und war 1790 bis 1791 dessen Präsident. Er forderte später den Tod des Königs wegen Verrat. Die Terrorherrschaft betrachtete er als ein Übel, sah allerdings keine Alternativmöglichkeit.
• Rue Saint – Honoré: In dieser Straße lebten viele Protagonisten der Revolution, etwa Robespierre mit seiner Schwester Charlotte und Bruder Augustin; weiters wohnten in derselben Straße auch noch Sieyès, Olympe de Gouges uvm. Die rue Saint – Honoré war eine Hauptschlagader des politischen Lebens
• Rue de Castiglione: In dieser Straße befand sich das ehemalige Kloster des Feuillanten – Orden, welches in Revolutionszeiten anderweitig genutzt wurde; in den Jahren 1789 bis 1791 wurden dort Sitzungen des Clubs La Fayettes und der Gemäßigten abgehalten.
• Marché Saint – Honoré bis zur rue Gomborst: Auf diesem Gelände befand sich das Jakobinerkloster. Die Jakobiner wurden auch „Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit“ genannt und das war ein politischer Club in der Französischen Revolution, der die republikanische Staatsform anstrebte und die drei Parolen „liberté, égalité, fraternité“ forcierte. Nach dem Thermidor wurde das Jakobinerkloster vom Nationalkonvent niedergerissen und das leere Areal „place du Neuf – Thermidor“ genannt.
• Rue Saint – Roch in Rue de Rivoli: Wo diese beiden Straßen ineinander münden war der salle des Manege in den Tuileriengärten. Dort tagten anfangs die verfassungsgebende Versammlung, der Konvent und die Legislative. Nach dem 10. August 1792 zog der Konvent in den salle des Machines des Schlosses. Im gegenüberliegenden südlichen Schlossflügel trat der Wohlfahrtsausschuss zusammen.
• Heutiger Teil der Rue Saint – Roch zwischen rue Saint – Honoré und Tuilerien: Dieser Abschnitt war damals cul – de – Sac – Dauphin, wo auf den Stufen der Kirche Saint – Roch am 5. Oktober 1795 Aufständische niedergeschlagen wurden.
• Rue du Quatre – Septembre: Sie wurde im Zweiten Kaiserreich umbenannt auf „rue du Dix – Décembre, im Gedenken daran, dass an diesem Tag im Jahr 1848 Louis Napoléon Bonaparte an die Macht in der Republik gekommen ist.
• Banque de France: Dieses Gebäude wurde ursprünglich von François Marsart erbaut als Hotel. Während der Revolution ist es beschlagnahmt worden als Nationaldruckerei; hier wurden etwa Marats „L´ami du peuple“ oder Robespierres „Discours“ gedruckt. 1808 erst wurde die Funktion des Gebäudes wieder verändert und nun zog hier die banque de France ein. Als Papierlager diente die Galerie Dorée, welche in den 1870er Jahren abgerissen worden ist.
• Geflecht von diversen kleinen Sträßchen: In Sträßchen wie der rue Maubuée, rue de Vielles – Ètuves, rue du Poizier oder rue du Maure spielten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Großteil der (eher zahlreichen) tragischen Aufstände ab.
• Rue Montmartre: Zwischen dem zweiten Kaiserreich und dem Beginn des Ersten Weltkrieges befanden sich hier die meisten wichtigen Redaktionen der namhaften Zeitungen.


Die Funktion der Kaffeehäuser:

Die Cafés der Stadt waren ein Ort der Kommunikation für die Bevölkerung bzw. generell Menschen, die gerade hier waren. Es trafen mitunter Gegensätze der Bevölkerungsschichten aufeinander, die sonst nicht unbedingt ins Gespräch gekommen wären, wodurch Meinungen und Unzufriedenheiten mitgeteilt werden konnten. Unter dem ancien régime waren diese Menschenansammlungen an jenen Orten, die im 18. Jahrhundert zunehmend populärer geworden sind, nicht so gerne gesehen, aber wurden auch weniger beachtet als während der Revolution 1789 selbst, schließlich stellten die Kaffeehäuser eine Wurzel dar, von der die Revolution ausgegangen ist. Man kann vielleicht sagen: je strenger der Staat vorging mit Menschen, die freie Meinungsäußerung betreiben wollten, desto eher waren Kaffeehäuser die Wurzel von politischer Unruhe. 1789 bis 1793 etwa spielten sich die wichtigsten politischen Dinge in Cafés ab, der folgende terreur der Jakobiner ruinierte diese Entwicklung. Mit der Machtergreifung des Napoleon blieben Kaffeehäuser eher politisch machtlosere Treffpunkte. Einige politische Führer benutzten diese Einrichtungen, um ihre Meinungen unter die Menschen zu bringen und einige revolutionäre Handlungen sind von ebendort ausgegangen, so soll etwa vor dem Sturm auf die Bastille Camille Desmoulin im Café de Foy (im Palais Royal) auf einem Tisch stehend die Menschen quasi dazu aufgerufen haben. Der Status von Kaffeehäusern wandelte sich mit dem Wechsel der Regierungsform, wobei man sagen kann, dass in Revolutionszeiten der Staat strengere Gesetze walten ließ als dazwischen. Generell wurden diese Einrichtungen oft bespitzelt (in welchem Umfang war – wie gesagt – abhängig von der Regierung), um Unruheherde in der Bevölkerung frühzeitig zu erkennen. Die Zahl der Festnahmen in Kaffeehäusern stieg mit dem revolutionären Potential, welches die Stimmung darin spüren ließ.
Die Kundschaft setzte sich weniger aus der Bourgeoisie zusammen, sondern zunehmend mehr aus Arbeitern, die ihren tristen Verhältnissen zuhause entflohen. Die Kinder der Arbeiter wurden in das Café oftmals mitgenommen, wodurch sie die Verhaltensweisen der Eltern in den Kaffeehäusern frühzeitig mitbekamen und kopierten. W. Scott Haine spricht hier vom “new home café“ für Arbeiter und deren Familien. Diese Entwicklung wurde von manchen Kaffeehausbesitzern offenbar durchaus gefördert, zumal diese separate Räume für geschlossene Gruppen zum Diskutieren vermieteten – der Status vom Kaffeehaus als zweites Zuhause wuchs damit.
Generell hatten die Arbeiter es aufgrund der Gesetzeslage (auch wenn diese sich immer wieder veränderte) bis 1900 verhältnismäßig schwer, sich untereinander zu organisieren, wobei die Einrichtung der Kaffeehäuser eine Erleichterung brachte; es wurde zum Brauch, mit Kollegen auf einen Kaffee zu gehen (und Meinungsaustausch zu betreiben, also miteinander zu „tratschen“). Für Arbeiter gab es auch im 19. Jahrhundert relativ wenig Möglichkeit, selbst Kontrolle zu haben über ihre Arbeit und ihre Wohnung; sie waren quasi dem Gutdünken ihrer Arbeitgeber und Wohnungsvermieter unterworfen, weshalb sie ihre Freizeit gerne in Cafés verbrachten, wo sie ein bisschen mehr unter sich sein konnten – wenn sie nicht gerade bespitzelt wurden: Kaffeehäuser galten meist als Gefahr für die Öffentlichkeit und dessen Gesundheit. Alkoholmissbrauch war übrigens (anders als etwa im russischen Zarenreich) unter den Arbeitern weniger verbreitet, die höheren Gesellschaftsklassen tranken davon viel mehr, auch, weil Alkohol teuer war. Mit der Revolution von 1789 wurde er jedoch billiger und auch Wein für Arbeiter erschwinglich. Eine so große Rolle wie der Wodka bei russischen Arbeitern, wo betrunkene Arbeiter ein regelrechtes Problem und Sicherheitsrisiko darstellten, spielte der Wein bei französischen Arbeitern aber nicht unbedingt.
Frauen kamen erst mit der Revolution von 1789 vermehrt ins Kaffeehaus, allerdings nicht nur, um politisch mit zu diskutieren, sondern viele arbeiteten als Prostituierte; Witwen, aber auch verheiratete Frauen. Frauen wurden generell in den Kaffeehäusern integriert und nicht verbannt (auch wenn ihre Stimmen manchmal weniger zählten als die von Männern, aber sie wurden wahrgenommen): ihre politischen Meinungen waren oftmals sogar sehr revolutionär. Im Lauf des 19. Jahrhunderts nahm die weibliche Besucherschaft in Cafés zu und es eröffneten immer mehr Frauen selbst als Besitzerinnen ihre Kaffeehäuser, was wiederum als Kundschaft die Zahl der Frauen höher werden ließ.
Die Institution des Kaffeehauses hatte von Beginn an einen politischen Beigeschmack; wie erwähnt wurde im Lauf des 18. Jahrhunderts die Sitte des kaffeetrinkens von den niedrigeren Klassen der Gesellschaft übernommen. In Paris gab es ein „Epizentrum“, wo besonders viele Kaffeehäuser auf relativ engem Raum waren: das Palais Royal; hier entstanden ab 1781, also relativ knapp vor der Französischen Revolution, etwa 25 Kaffeehäuser, etwa das café du Foy, café des mille – colonnes, café Italien, café du Caveau oder das café de la Régence.
An der Besucherschaft der Cafés ist auffällig, dass viele Schreiber und Journalisten dabei waren, etwa Jean – Paul Marat (L´ami du peuple) oder Jaques – Réné Hébert (Père Duchesne). In den Zeitungen wurde also quasi die Stimmung des Volkes bzw. in den Kaffeehäusern eingefangen, was sich in der (teilweise aggressiv klingenden) Wortwahl durch die Journalisten äußerte, was die Stimmung ebenfalls aufheizen konnte.

Wie bereits erwähnt, waren die Kaffeehäuser mit 1799 nicht mehr ein so wichtiger politischer Umschlagplatz für Arbeiter, das politische Interesse in dieser Gesellschaftsschicht schien zu erlahmen und wieder mehr ein Interesse der Bourgeoisie zu werden. Mit 1814 (also wiederum eine Zeit der staatlichen Krise) änderte sich dies und eine neue Art der Politik entwickelte sich in den Arbeitercafés. Verbreitet wurden die dort gepflegten Ansichten auch außerhalb, etwa durch Lieder oder – wie schon erwähnt – in Zeitungen. Auch in der Revolution von 1830 erlangten Proletarier – Kaffeehäuser eine wichtige Bedeutung; es wurden dort die Arbeiter verstärkt mobilisiert und politisiert. Weiters kann man diese Wichtigkeit von Kaffeehäusern auch 1848 entdecken, in der Entwicklung der neuen Republik. Zu dieser Zeit wandelten sich die politischen Cafés in politische Clubs, wo Politik noch mehr und offenkundiger im Vordergrund stand. Seit Proklamation der Commune am 28. März war die Kaffeehauskultur an ihrem Zenit angelangt; ein sehr wichtiges Café war hier das café de Madrid, Mitglieder der Commune wurden als „Menschen ohne Zuhause“ bezeichnet, wohl, weil sie ständig im Café anzutreffen waren. Als später, am 22. Mai 1871 Truppen aus Versailles nach Paris wieder kamen (bzw. die Stadt quasi stürmten), hatten Kaffeehäuser schnell die Funktion von Unterschlupfen für Aufrührer, welche die Truppen wohl unschädlich machen sollten.

Diverse wichtigere Kaffeehäuser in Paris:
Café Prócope: das Café Procope liegt in der rue de l´ancien comédie Nummer 13 (gelegen im Quartier Latin) und existiert also noch heute, was es zum ältesten existierenden Kaffeehaus macht. Es wurde bereits 1686 eröffnet von einem italienischen Edelmann namens Procopio dei Coltelli in der Rue des Fossés Saint – Germain; es war das erste Kaffeehaus von Paris und bot nebenbei auch als neuartige mögliche Bestellung Speiseeis an. Die Athmosphäre wird als gemütlich und vornehm beschrieben, was das Café Prócope zu einem beliebten Treffpunkt der Pariser Gesellschaft machte. Literaten und Philosophen frequentierten dieses Haus, es wurde zum ersten Literatur – Café. Philosophen wie Voltaire, Rousseau, Diderot, Beaumarchais, Balzac, Victor Hugo und viele andere konnte man hier als Gäste antreffen. Hier entstanden offenbar die Grundgedanken der Französischen Revolution, was diese Einrichtung öfters Opfer von Bespitzelung von Seiten des Königshauses werden ließ.
Jules Jamin, ein wichtiger Literaturkritiker in den 1830er und 1840er Jahren, meinte, dass der Small Talk im Café Prócope seine lebhafteste und größte Ausformung hatte, damit natürlich auch alle Gefahren und Paradoxien, welche sich in durchschnittlichen Small Talk gewöhnlich finden lassen. Das Café Prócope war ein Platz, wo sich die verschiedenen Klassen der Bevölkerung mischten, die Aktivitäten und Herkunft der Kundschaft variierte auch mit dem besuchten Stockwerk.

Café de Foy: Dieses Kaffeehaus wurde 1749 eröffnet, sein Besitzer hieß mit Nachnamen de Foy und es nahm eine ganze Etage eines Hauses in dem Teil der rue Richelieu ein, welcher im Garten des Palais Royal verlief. Wie bereits erwähnt gab hier Camille Desmoulin den „Befehl“ bzw. forderte die Zuhörer dazu auf, die Bastille zu stürmen. Das Café existierte bis 1854.

Kaffeehäuser im Palais Royal generell: Dazu gehörte etwa das Café de la Régence, welches ebenfalls im Palais Royal gelegen war, es wurde 1881 gegründet und existierte bis 1910; natürlich auch oben erwähntes Café de Foy (welches ich nur extra angeführt habe, da es in der Französischen Revolution eine „greifbar“ wichtige Rolle spielte.)
Das Palais Royal war seit den 1780er Jahren das Epizentrum von Kaffeehäusern in Paris, die Lage desselben ist allerdings auch relativ günstig für diese Gelegenheit. Die Atmosphäre in den dortigen Cafés wird in W. Scott Haines Buch mit einem Zitat eines Zeitzeugen wieder gegeben: “What most impressed me was the atmosphere of general benevolence; egoism seemed to have been banished, so that everyone spoke to each other, irrespective of distinctions [of rank]; during this moment of upheaval, the rich mixed up with the poor and did not disdain to speak to them as equals.” Wie weit man diesem sehr enthusiastisch klingendem Zitat Glauben schenken will, sei natürlich jedem selbst überlassen, allerdings kann man schon sagen, dass in Revolutionszeiten, wo es Wichtiges zu besprechen gibt und die Stimmung wohl insgesamt aufgeheizt und “aufgekratzt” ist, die Menschen wohl eher miteinander sprechen und es weniger wichtig nehmen, welchem Stand dieses Gegenüber wohl angehört, als sonst. In diesem Fall 1789 natürlich besonders, da sich das Volk aufgelehnt hat gegen die Monarchie und für „liberté, fraternité, égalité“, was die Gleichheit aller eigentlich voraussetzt…


Die Funktion von Medien:

In den Revolutionszeiten waren generell gedruckte Medien sehr wichtig und meinungsbildend, etwa Flugblätter, welche billiger waren als Zeitungen, außerdem schneller gedruckt, was eine direktere und raschere Reaktion auf politische aktuelle Ereignisse möglich machte. Hier wurde eine drastische Bildersprache gepflegt, welche auf die Bevölkerung eine aufhetzende Wirkung hatte (vielleicht ist es vergleichbar etwa mit heutigen Gratis – Zeitungen, deren Berichterstattung reißerisch und auf nicht eben hohem Niveau, aber sehr viel gelesen werden…). Dieses Phänomen ist allerdings laut Wolfgang – Hans Stein (zumindest in dieser Zeit) ein innerfranzösisches. Nach dem Sturm auf die Bastille erschienen die ersten Einblattdrucke, um 1790/91 allgemeine Bildallegorien. Nach dem Sturm der Tuillerien am 10. August 1792 verschärfte und radikalisierte sich die Berichterstattung noch zusätzlich, während der Jakobinerherrschaft entstand verstärkt Bildpublizistik, die auch gegenrevolutionär aussah, etwa wenn das Schicksal der königlichen Familie dargestellt wurde.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kamen Almanache auf, wo zu den schriftlichen Ausführungen noch Bilddarstellungen hinzugefügt wurden zur Illustration des Gelesenen, was eine größere Nähe zur Realität schuf.
Die Zielgruppen waren bunt gemischt; etwa das Flugblatt richtete sich an jene Menschen, die gerade auf dem Markt zugegen waren, also verschiedene Schichten der Gesellschaft. Das Flugblatt ist auch eine Wurzel der Entstehung von Zeitungen, auch hier ist natürlich die Aktualität wichtig gewesen. Seit dem 17./18. Jahrhundert wurden in den Zeitungen zunehmend Bilder gedruckt, was – wie schon erwähnt und auch bei heutigen Zeitungen noch merkbar – als neues Medium sehr wirksam eingesetzt werden konnte, da die einfache Bevölkerung mit Bildern wohl schneller etwas anfangen kann, als mit einem gedruckten Wortschwall.

Die Nachwirkung von 1789/1793 in den Druckwerken um 1848 und danach:
Die Französische Revolution wurde um 1848 durchaus nicht eben sparsam rezipiert in verschiedenen Formen. Es stellt sich nun wohl die Frage, welche Phase der Revolution wichtiger genommen wurde. Zwischen Februar 1848 und Sommer 1848 waren die Almanache geprägt vom 26. August 1789, dem Tag, an dem die Menschen- und Bürgerrechte proklamiert wurden, die Bewertung dieses Tages fiel jedoch je nach politischer Richtung des jeweiligen Almanachs verschieden aus: Während die gemäßigten Republikaner die Forderungen dieses Tages als ausreichend betrachteten, war dies für die demokratischen Sozialisten zu wenig, da in dieser Erklärung die Rechte der Verfassung von 1793 natürlich noch nicht inkludiert waren. Man kann also sagen, dass sich die „Linke“ hier nun von den Prinzipien des Jahres 1789 verabschiedete und ab Sommer 1849 die Version von 1793 vorzog. Gemäßigte Almanache lehnten diese Wendung ab, da mit 1793 auch ihnen weniger genehme Begriffe verbunden sind wie Sansculotten, Bergpartei und Terreur. Allerdings kann man im Verhalten der Republikaner später, etwa 1849 bis 1851 eine gewisse Wendung entdecken, welche das Verhalten der Bergpartei weniger tadelt als zuvor. Bei den demokratischen Sozialisten war in deren Almanachen insofern eine Wandlung zu bemerken, als diverse Ängste vor Robespierre oder Marat zerstreut wurden, die historischen Umstände hätten sich eben geändert.
1848 bis 1851 wurden 850 000 demokratisch – sozialistische Almanache gedruckt, was durch deren politischer Ausrichtung die Popularität der Bergpartei bei den Massen des Volkes förderte. Dies gefiel dem konservativen Regime weniger gut, weshalb es damit begann, eigene Almanache herauszugeben als Gegenoffensive. Die republikanische Partei hob die Bedeutung der Französischen Revolution heraus, um ihren Plan eines Gesellschaftsprojektes zu etablieren, welches für 1852 vorgesehen war; auch die sozial – demokratische Partei nutzte zur Etablierung ihrer Vorstellungen einer sozialistischen und demokratischen Republik für die Zukunft die Französische Revolution. Durch den Staatsstreich von Louis – Napoléon Bonaparte wurden aber sämtliche Pläne zunichte gemacht und das Zweite Kaiserreich gegründet.

Die Funktion von Büchern in der Französischen Revolution:

Generell taucht immer wieder der Gedanke auf, dass gedruckte Worte sehr prägend wirken, also auch in Revolutionszeiten. Man kann nun auch (nachdem die Funktion von Zeitungen, Zeitschriften, Almanachen… untersucht wurde) nach jener von Büchern fragen. Chartier geht in seinem Werk „Die kulturellen Ursprünge der Französischen Revolution“ davon aus, dass Bücher eine große Macht hatten, insofern als sie den Leser quasi formten nach dem, was in ihnen zu lesen stand; die Menschen hätten quasi erst die Revolution „angezettelt“, nachdem sie von den gelesenen Büchern dazu gebracht worden sind. Diese Aussage muss man zwar höchstwahrscheinlich teilweise relativieren, doch sie basiert doch vermutlich auf einen nicht unwahren Kern.
Zunächst ist festzustellen, dass sich die Leserschaft zu wandeln begann ab dem Ende des 17. Jahrhunderts und bis zur Revolution immer massiver: Schichten, die vorher nicht zu einer Leserschaft zählten, lasen nun verstärkt Druckwerke, was auch zu tun hat mit der steigenden Alphabetisierung. Bibliotheken vergrößerten ihren Umfang und ab den 1760er Jahren wurden cabinets de lecture eingerichtet sowie die Institution des Buchleihers eingeführt, welcher Bücher verlieh gegen geringe Gebühr – beides verhalf also auch ärmeren Bevölkerungsschichten zu ihrer Lektüre. In den „Lesekabinetten“ waren mitunter auch „verbotene Bücher“ zu lesen.
Mit der Leserschaft veränderten sich auch die Themen der bevorzugten Bücher, wobei religiöse Bücher stark an Bedeutung verloren, besonders zugunsten von Wissenschaften und Künsten. Andere große Sparten wie Bücher über Recht, Geschichte und Belletristik blieben stabil. Veröffentlichte Bücher hatten nicht immer denselben Status: Es gab Bücher, die mit einer Genehmigung (permission) quasi „von oben“ geschützt waren, diese konnte öffentlich (du sceau) oder stillschweigend (tacide) sein.
Nebenbei kursierten auch – gar nicht wenige – philosophische Bücher, welche in Frankreich selbst eigentlich verboten waren; sie wurden in umliegenden Ländern gedruckt, über die französische Grenze geschmuggelt und dort heimlich verkauft. Es handelte sich nicht ausschließlich um Schriften von Philosophen; unter dem Sammelbegriff verstand man auch pornographische Literatur und diverse Satiren oder Schmähschriften. Unter den illegal hergestellten Büchern musste man noch eine Unterscheidung treffen: entweder waren es in Frankreich erlaubte Bücher, deren Drucklizenz ein bestimmter Drucker hatte, der somit um diese geprellt wurde (wenn das aufgedeckt wurde, wurden die illegal gedruckten Bücher einfach dem „rechtmäßigen“ Drucker zugeführt zum Verkauf) oder es waren verbotene Bücher, die in Frankreich nicht verbreitet werden durften (wenn diese entdeckt wurden, vernichtete man sie).
Zensurierte Bücher wurden aber auch aufbewahrt, und zwar in der Bastille: Als diese gestürmt wurde, waren zwar nur noch wenige Häftlinge dort, allerdings viele Bücher und verbotene Schmähschriften.
Bezüglich der Frage, ob Bücher die wahren Auslöser der Revolution waren gibt es geteilte Meinungen: Während die einen sagen, dass die Monarchie in den Werken und Schmähschriften ständig in Frage gestellt wurde ob ihrer Sinnhaftigkeit, meinten die anderen, dass sich die Menschen vielleicht über die Darstellungen, etwa in Schmähschriften und Karikaturen amüsieren würden, diese aber nur von sehr kurzer Aktualität währen und deshalb keine ernsthafte Gefahr für die Monarchie. In Chartiers Werk findet sich die Deutung des englichen Soziologen Richard Hoggart, nach der es einen „schiefen Weg“ des Lesens und Text – Verstehens gibt in der volkstümlichen Leseart, welche auch Skepsis und Widerstand hervorrufen könnte.
Allerdings sollte man vorsichtig sein damit, die Verbreitung von den philosophischen Büchern gleichzusetzen mit der Entwicklung von revolutionärem Gedankengut, zumal jene Buchsorten auch in Buchbeständen von Anti – Revolutionären zu finden waren; ein Autor, der quasi allseitige Beliebtheit genoss, war etwa Rousseau. Weiters waren gewisse Werke trotz der erleichterten Situation, an Bücher zu kommen, nicht erschwinglich für ärmere Bevölkerungsschichten und das Publikum waren damit Reiche, etwa auch Adelige, somit nicht unbedingt Revolutionäre…
Der Popularitätsschwund der Monarchie war also nicht von langer Hand geplant, er resultierte mitunter aus der Überstrapazierung von gewissen Redewendungen, etwa die Floskel „à la royale“, mit der eine besondere Qualität hervorgehoben wurde – von Eisenwaren, Handschuhen, Würstchen und anderen Dingen des Alltags, um diese zu bewerben. Demnach stumpfte sich der Begriff einfach ab. Man kann in diesem Zusammenhang auch sehen, dass das Königtum nichts Angst besetztes war für die Bevölkerung.
Zu der Frage, ob die Bücher die Revolution mitverursachten, kann man auch sagen, dass dieselben Werke zu verschiedenen Zeiten anders interpretiert wurden vom Leser (quasi: jeder ist ein Kind seiner Zeit…) und somit konnten Werke, die ursprünglich nicht darauf ausgelegt waren in sich zuspitzenden Zeiten derart ausgelegt werden, dass sie durchaus Nahrung für eine revolutionäre Haltung boten. Man kann so gesehen die Frage umdrehen und sagen, dass die Revolution die Bücher macht beziehungsweise deren Interpretationen, wobei vermutlich beides in gewissen Aspekten seine Richtigkeit haben wird.
Generell kann man sagen, dass sich eine ganz neue Art des Lesens entwickelte (etwa der Übergang von schweren, sperrigen Buchausgaben zu leichten, die man in einer Tasche bequem mit sich tragen konnte) und das nicht mit dem primären Ziel der revolutionären Umwälzung; dass es so gekommen ist, ist wohl nur (wie gesagt) zum Teil der Buchentwicklung zu verdanken, es war quasi einer der Aspekte davon…


Die Funktion der Sprache bzw. ihre Veränderung in Revolutionszeiten:

In der Französischen Revolution entstand ein neuer Typ der Rede: die republikanische Rede (Toqueville betrieb dazu Vorstudien einer Theorie). Da bekanntlich ein Teil des Klerus sich mit dem 3. Stand solidarisch erklärt hatte, war dieses Genre der Rede in seiner Form angehaucht von den Zügen einer Predigt, ein Bekehrungseifer in Bezug auf das Publikum war demnach beim Redner zu erkennen.
Die Entwicklung der Kultur generell in den Revolutionen wird als relativ ärmlich beschrieben, man forcierte als Ziel oft die “renaissance du genre humain“, man nahm somit eine gewisse Ursprünglichkeit des Menschen an, welche es schaffen könne, die Distanz zwischen dem Menschen und seiner eigenen Selbstverwirklichung, welche die Geschichte gebracht hätte, zu überwinden, was als „Stunde der fränkischen Wiedergeburt bezeichnet worden sein soll.
In der Sprache der Revolutionen herrschte generell ein rüder Ton, welcher wohl darauf zurückzuführen ist, dass die Menschen teilweise verschiedener Stände nun miteinander sprachen und ihre (gemeinsamen) Unzufriedenheiten gegenseitig zu Gehör brachten, was wohl nicht in besonders freundlichem Ton besprochen worden ist. Die Sprache der Revolutionen ist also Ausdruck der sozial herrschenden Gewalt währenddessen.
Ein Kennzeichen der Sprache in Revolutionszeiten ist auch, dass sich Neologismen entwickelten und eine Basis darstellten. Diese in der Französischen Revolution entwickelten revolutionsspezifischen Neologismen fanden angeblich nicht nur in den späteren Revolutionen in Frankreich nach 1789 Verwendung, sondern wurden in gewisser Weise auch übernommen an Revolutionsschauplätzen außerhalb Frankreichs. Das Denken erfolgte vorerst in Bildern, zumal die Ausdrücke für gewisse revolutionäre Dinge und Vorgänge erst geschaffen und erfunden werden mussten.
Generell kann man sagen, dass in Revolutionszeiten eine sehr direkte Sprache gepflegt wurde, man sprach die Dinge direkt an, ohne lange darum herum zu reden. Man konnte einen gewissen „Freiheitsrausch“ ausmachen, wenn man sich den Sprachgebrauch ansieht, welcher auf die in Revolutionszeiten erhöhte Empfindung zurückzuführen ist. Es wurden demnach relativ wenige Metaphern in der Revolutionssprache verwendet, wenn, dann waren diese oft entlehnt aus dem Gebiet der Unwetter und Naturkatastrophen. Diese Metaphernarmut erklärt sich natürlich aus dem erwähnten höheren Realitätssinn in Revolutionszeiten, welcher eine gewisse „Entzauberung“ bewirkte sowie eine Emanzipation von neu eingebrachten Vorstellungen.

Einfluss der Sprache der Französischen Revolution auf den Sprachgebrauch von 1848 und danach:

Wie schon bei der Französischen Revolution von 1789 (und Folgejahre) war eines auch hier sehr prägend: die Funktion von Bildern. Es gab eine regelrechte revolutionäre Bildersprache, die eine visuelle Symbolik des Politischen darstellte. Das lässt sich wohl nicht nur auf große Wirkungskraft von Bildern im Allgemeinen zurückführen, sondern auch darauf, dass in Frankreich auch um 1848 noch eine relativ hohe Analphabetenrate zu verzeichnen war. Die verwendete Bildersprache war gespeist von der Französischen Revolution und übte – dank der nicht nötigen Lesekunst – einen großen Einfluss auf „kleine Leute“ aus.
Bei der Revolution vom Februar 1848 griffen die Republikaner auf revolutionäre Symbole zurück, die in der Juli – Monarchie verboten waren; die republikanischen Prinzipien der „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ wurden in der republikanischen Literatur wieder verwendet, ebenso wie diverse Bildsymbole, etwa die phrygische Mütze, der Freiheitsbaum oder die Tricolore.
Im Juni 1848 entbrannte ein offener Streit zwischen den gemäßigten Republikanern und den von Arbeitern unterstützten Linken, zumal die Nationalwerkstätten geschlossen wurden – dies zog bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den beiden Seiten nach sich und im Herbst 1848 benutzten die linken und rechten Almanache jeweils spezifische revolutionäre Ikonographie. Gemeinsam war ihnen aber eine Allegorie, genannt „Marianne“, für den Staat – gestaltet wurde sie freilich je nach Richtung des Urhebers unterschiedlich.
Man kann insgesamt also sagen, dass 1848 eine relativ lebendige Erinnerung an 1789 herrschte, man konnte quasi sogar die Kampfhandlungen in gewisser Weise „nachhallen“ hören. Die von den Almanachen verbreiteten Bilder waren wesentlicher Propaganda – Bestandteil, welcher auch im breiten Volk Anklang fand. Von einem Almanach, der mit vielen einschlägigen Bildern zur Revolution ausgestattet war, ging also eine nicht zu unterschätzende mobilisierende Kraft aus, welche – wie gesagt – auch das nicht lesefähige Publikum an sich binden und überzeugen konnte.

Die Stellung der Kirche in der Französischen Revolution:

So sehr die christliche Kirche im Mittelalter für gewöhnlich versuchte, die Menschen möglichst zur Teilnahme am Sonntagsgottesdienst und an anderen christlich wichtigen Feiertagen zu bewegen – in Frankreich ließ die Disziplin, in die Kirche zu gehen, bereits im Spätmittelalter nach und dies wurde immer häufigere Praxis bis ins 18. Jahrhundert. Von Seiten der Kirchen/Diözesen wurde versucht, gegen zu steuern und in einer Religion bietet sich generell für Gläubige die Möglichkeit einer Identitätsfindung, was eigentlich ein nicht wenig reizvoller Aspekt ist. Die Entwicklung des Christentums ging in die Richtung, dass die Menschen nur noch die großen Sakramente (Taufe, Ehe, Begräbnis) als wichtig erachteten, diese in der Kirche zu zelebrieren. Ein Grund für die schwindende Popularität der Kirche waren auch innere Streitigkeiten, die in Kleinkriegen zwischen den verschiedenen Diözesen ausarteten. Die Bevölkerung war auch nicht mehr so leicht einzuschüchtern mit Fegefeuer und ähnlichem, sodass es etwa immer öfter ausblieb, dass die Menschen der Kirche einen Teil ihres Vermögens vermacht hätten, um ihre Seele zu retten. Diese Entwicklung scheint ein Spezifikum für Frankreich zu sein; auf beiden Seiten der Landesgrenze war die Kirche noch durchaus mächtiger als hier.
Ein interessanter Aspekt ist auch, dass immer mehr Ehepaare empfängnisverhütende Praktiken praktizierten, was in einem Geburtenrückgang nach 1760 zu bemerken war und einen Verfall der christlichen Moral bedeutete. Am Vorabend der Französischen Revolution griffen laut Chartier bereits 50% aller Ehepaare auf empfängnisverhütende Maßnahmen zurück. Allerdings praktizierten viele Paare die Praxis des coitus interuptus, wobei man – mit einer Portion gutem Willen – vielleicht noch sagen könnte, dass diese Praxis weniger sündhaft sei, da man die fleischliche Lust quasi zu verheimlichen bzw. abzubrechen suchte; damit musste es gar nicht so sein, dass jene, die Geburtenkontrolle betrieben, sich auch völlig (bewusst) von der kirchlichen Sexualmoral abwandten. Außerdem setzte es sich die Kirche zum Ziel, die Frauen vor allzu vielen Schwangerschaften zu schützen, welche ja durchaus gefährlich für ihr Leben werden konnten und man wollte, dass die Eltern ihren Kindern genug Zeit und Aufmerksamkeit widmen konnten sowie eine gute Ausbildung zukommen – was bei „zu vielen“ Kindern ja schwerlich möglich gewesen wäre… Also gab es auch hiermit eine Rechtfertigung, zu verhüten. Eine Sache, die sich – jedenfalls in der kirchlichen Moral – nicht mehr irgendwie rechtfertigen lässt, ist die, dass der Anteil der illegitimen, unehelichen Geburten anstieg, oft kam zuerst das erste Kind und dann die Ehe, wenn letzteres überhaupt kam.
Die Kirche hatte im Lauf des 18. Jahrhunderts noch mit einem anderen Problem zu kämpfen: immer akuter werdender Priestermangel, bis in den 1770er Jahren die Anzahl der Priesterweihen ihren völligen Tiefstand erreicht hatte. Man konnte bei den wenigen, sich dazu weihen lassenden Männern auch eine Verschiebung der Herkunft: immer häufiger hatten die Priester einen bäuerlichen oder zumindest ländlichen Hintergrund, was vielleicht mit einer tieferen Verwurzelung der Religion am Land zu erklären ist (diese ist ja eigentlich kein Einzelphänomen, selbst heute sind religiöse Bräuche am Land noch eher bekannt und praktiziert als in der Stadt)
Die Sache mit dem Gemeinschaft stiftenden Element in der Religion ließ sich immer häufiger so umgehen, dass man stattdessen eben in eine Bruderschaft, etwa eine Freimaurerloge, eintrat, welche auch ähnlich gemeinschaftliche Elemente hat wie eine Kirche. Die Kirche wollte gegensteuern mit Einrichtung eigener, ähnlicher Vereine, etwa zur Verehrung Marias (Jesuiten), was im Prinzip ein relativ durchsichtiger Ausdruck der Krise ist. Ein bereits erwähntes Problem war auch der Einbruch der religiösen Druckerzeugnisse zugunsten von Büchern über die Wissenschaften und Künste – ohne Verbreitungsmedien schwindet schließlich leicht die Popularität einer Sache, besonders in Anbetracht der steigenden Anzahl von Lesern.
Gründe für diese Wegwendungen sind die Spaltungen innerhalb der katholischen Kirche, wobei der Jansenismus hier eine große Rolle spielte; die Teilung zwischen Jansenisten und anderen verlief in Frankreich ziemlich heftig. Die Vorstellung von Religion bekam ebenfalls einen Riss zwischen der Vorstellung des Volkes davon im Gegensatz zur Vorstellung der Geistlichkeit – diese Situation konnte bis zum offenen Konflikt gehen, was natürlich für die Zahl der Gläubigen nicht besonders förderlich war.
Außerdem zog es immer mehr Menschen vom Land in die Stadt, was dort ein Zusammenbrechen der kirchlichen Gemeinde zur Folge hatte, einfach durch Abwesenheit der Menschen. Doch diese kamen auch wieder und mit der Zeit wurden abgelegene Dörfer immer mehr mit der Stadt verbunden, was sich in einer besseren Zugänglichkeit von Zeitschriften und anderen Druckwerken äußerte, welche mitgebracht wurden von den „Neo – Städtern“, somit hatte man Zugang zu anderen Ansichten, was durchaus prägend wirken kann. Auch die Disziplin lockerte sich – wohl unter Einfluss neuer Ideen sowie der Tatsache, dass man eben, wenn man in der Stadt war, nicht an diversen religiösen Handlungen der Heimatgemeinde teilnehmen konnte (und in der Stadt wurde Religion noch weniger wichtig genommen)
Ein wichtiges Zeichen der Säkularisierung war etwa auch, dass ab 1791 die Priester einen Eid auf die zivile Verfassung schwören sollten, natürlich tat sich auch hier eine Kluft innerhalb der Kirche auf, wobei etwas mehr als die Hälfte den Eid durchaus zu leisten bereit war, aber dies hing auch stark von der Region ab, in der man sich befand – am hartnäckigsten war die Weigerung dort ausgeprägt, wo auch der Protestantismus stark war. Jedenfalls zwang der Eid die Kirche dazu, sich zu säkularisieren, womit sie in der zwiespältigen Lage war, einerseits noch mehr „Schäfchen“ bei sich behalten zu können durch Anpassung und andererseits – aus sehr konservativer Sicht jedenfalls – ihre Prinzipien verraten musste…


Die Stellung von Frauen in Revolutionszeiten:

Die Arbeit der Frauen im vorrevolutionären Frankreich beschränkte sich meist auf Haushalt, Versorgung und Kinderbetreuung, was alles unentgeltlich ablief. Es gab daneben auch Lohnarbeit für Frauen, doch es wurden hier weniger weibliche Arbeitskräfte benötigt. Dennoch gab es durchaus Frauenzünfte bis ins 18. Jahrhundert hinein, als sie verboten wurden. Lohnarbeit der Frauen sah oftmals so aus, dass sie in Heimarbeit die (relativ weiblich dominierte) textile Branche mit spinnen/klöppeln usw. bereicherten. Grundsätzlich wurden Frauen auch in Frankreich schlechter entlohnt als Männer, doch besonders in den Städten waren sie auf den Lohn angewiesen. Während ledige Frauen dort oftmals auch als Hausbedienstete arbeiteten, fand man verheiratete eher in der Textilbranche oder auch in Handwerksbetrieben, um dort die Kasse zu bedienen oder um Buch zu führen. Mit sinkendem Lohn stieg die Bereitschaft, jede Arbeit anzunehmen; mitunter auch solche, die körperliche Anforderungen stellte, welche Frauen eher weniger erfüllen konnten als Männer (Bergwerke, Papier- oder Glasproduktion…). Oft schlugen sich Frauen auch als Bettlerinnen durch.
Kirchliche Organisationen versuchten zu helfen, doch da sie überfordert waren, schien auch das nur wie ein „Tropfen auf dem heißen Stein“. Mit zunehmendem Elend wuchs bei Frauen die Tendenz, in die Prostitution zu „flüchten“, um finanziell zu überleben, insbesondere in den großen Städten. Verbote und Umerziehung nutzten hier natürlich relativ wenig, zumal die wahre Ursache Verelendung damit nicht geändert wurde. Mädchen vom Land kamen dennoch in die Stadt, da sie hier ein besseres Leben erhofften, doch spätestens hier wurden sie meist von ihren Illusionen gründlich befreit.
In Revolutionszeiten um 1789 gab es eine generelle Verschlechterung des Arbeitsmarktes, weshalb sich Frauen auf Arbeitssuche teilweise sogar als Männer verkleideten, um bessere Chancen zu haben – dieses Täuschungsmanöver war allerdings verboten. Die Probleme und deren Alternativen wurden verstärkt von der neuen freien Presse thematisiert und analysiert. Nach dem Sturm auf die Bastille schien sich die Einsicht zu verbreiten, dass eine vergrößerte Dichte von Arbeitsplätzen die sozialen Aggressionen in der Bevölkerung mildern würde. Aus dieser Einsicht heraus begann man mit öffentlichen Arbeiten, etwa dem Abbruch der Bastille oder Arbeiten auf dem Marsfeld. In ehemaligen Klöstern wurden um 1790 verschiedene Werkstätten auch für Frauen eingerichtet. Die Lage der Frauen verbesserte sich um April 1792, bis Herbst 1793 bekamen sie immer mehr Rechte. Ab da erfolgte quasi eine „Rückbesinnung“ auf die traditionelle Rolle der Frau; Frauenclubs wurden verboten und der Grund für diese erneute Radikalisierung der Diskriminierung war wohl, dass man Frauen verdächtigte, die Keimzelle einer neuen linken Organisation zu sein.
Generell brachte die Revolution eine Veränderung des politischen, sozialen und ökonomischen Systems, was eine vermehrte Politisierung des Volkes zur Folge hatte; politische Clubs in Frankreich breiteten sich aus und die öffentliche Meinung wurde stärker, was eine neue nationale Öffentlichkeit schuf. 1793 wurde im Innenministerium ein eigenes Büro eingerichtet mit dem Ziel, mehr Information zutage zu fördern, wie die Bevölkerung die Revolution erlebt.
In der Revolution selbst kam es zu dem Phänomen, dass Frauen auch in männlich dominierte Berufe vordrangen, es wurde nun auch ein Ausbildungskonzept für Frauen und Mädchen entworfen, wobei man ein übermäßiges Engagement oftmals feststellen konnte. Im Unterrichtswesen, als Lehrerinnen, arbeiteten viele Frauen, wobei sie in Revolutionszeiten Acht geben mussten, dass sie bloß nichts vor den Schülern sagten, was man irgendwie als „konterrevolutionär“ auslegen könnte, darauf standen schwere Strafen; zur Beweisführung wurden häufig Schüler der betreffenden Lehrerin „befragt“, wenn diese die Anschuldigungen durch profundes Wissen über Revolutionsziele widerlegen konnten, wurde nicht mehr die Lehrerin sondern der Ankläger gerichtlich belangt.
Die Anhebung der Frauenbildung eröffnete langfristig gesehen neue Möglichkeiten. Kurzzeitig gesehen waren vermehrt Frauen in männlich dominierten Berufsgruppen tätig, was sich aber nach der Revolution jeweils wieder änderte und die Frauen da wieder hinausdrängte.

Die Situation der Arbeiter in den Jahren um 1848:

In den 1840er Jahren stellten Arbeiterstreiks eine tatsächliche Bedrohung für die Geschäftswelt dar, was eine Neuorganisation des Arbeiterlebens erforderlich machte. Nach dem Februar 1848 wurde Versammlungsfreiheit und das Recht auf Arbeit propagiert sowie die Nationalwerkstätten gegründet und der Wettbewerb angeregt. Im Herbst 1849 gab es bei den rechten Republikanern einen Wandel, wonach sich alle Arbeiter desselben Berufsstandes zusammen schließen sollten. Somit schlossen sich Anhänger der demokratisch – sozialen Partei an solche der gemäßigten Republikaner; es entstand eine Massenvereinigungsbewegung, im Prinzip der Sozialismus. Die Menschenrechte von 1793 wurden anerkannt, wodurch unter den Gemäßigten eine Abkehr von der liberalen Verfassung von 1791 erfolgte. Die Almanache von 1789 und 1793 wurden quasi als Einheit gesehen, wozu natürlich eine gewisse intellektuelle Beweglichkeit (oder Biegsamkeit) nötig war. Die linken Republikaner sahen die Vereinigung von Berufsgruppen als einzige Lösung, im Herbst 1848 proklamierten deren Almanache das Recht auf Arbeit. Der Artikel 10d der Erklärung von Robespierre kann als Ursprung des Sozialismus gesehen werden; die Bergpartei hatte schon vorher erkannt, dass man, um die generelle Lage zu verbessern, den Ärmsten helfen muss.
Die republikanische Linke forcierte also die Vereinigung der Arbeiter und berief sich dabei auf Robespierre und die Bergpartei; die sozialen Fragen wurden in den Vordergrund gerückt, in eine Linie mit den politischen, auf diese Weise wurden die Volksmassen mobilisiert.


Bedeutung der Französischen Revolution von 1789 und danach in der späteren Revolution von 1848 und danach – Verbindungen:

Die republikanische Partei der zweiten französischen Republik nahm durchaus Gruppierungen der Französischen Revolution zum Vorbild, es wurden revolutionäre Lieder, Sprüche, Feste und Symbole wieder revitalisiert und die großen Momente der Französischen Revolution wieder auf verschiedenen Ebenen gefeiert. Man erinnerte an die Menschenrechtserklärung vom 26. August 1789 und verinnerlichte deren Grundsätze. Die Republikaner bekannten sich zu den Prinzipien der Jahre 1789 bis 1794 (Versammlung der Generalstände bis zum Sturz von Robespierre), das Direktorium, welches 1795 bis 1799 an der Macht war, verschmähten sie, ebenso wie das Konsulat von Napoléon Bonaparte. Die Revitalisierung der Revolutionsereignisse wurde genutzt, um eigene politische Zwecke zu erreichen und zu propagieren. Während früher Historiker meinten, dass in der republikanischen Partei eine revolutionäre Tradition existiert hätte, herrscht heute die Meinung vor, dass man die revolutionäre Tradition anpasste an die aktuellen politischen Bedürfnisse sowie die republikanische Ideologie generell.
Man kann sagen, dass die revolutionäre Tradition drei Wesenszüge aufwies: Sie wirkte lebendig, selektiv und mobilisierend. Sie war also an die aktuellen Bedürfnisse angepasst und wurde von Generation zu Generation weiter gestaltet. Die Revolution birgt bekanntlich verschiedene politische Gruppierungen und jede Gruppierung wurde als Tradition von einer anderen Gruppe genommen – somit ist die Revolution ein sehr dehnbares Objekt der Erinnerung.
Der nahe liegende Begriff der Ideologie folgte einer eigenen Logik und Strenge der jeweiligen Partei, er stellt eine Mischung von verschiedenen Vorstellungen dar, womit Moral und Weltanschauungen transportiert werden. Dies impliziert auch mögliche Verzerrungen, wobei das Vergessen von vorgefallenen Dingen, die nicht dazu passen wollen (was man in der gesamten Revolution bestimmt für keine Seite vergeblich suchen wird) eine entscheidende Rolle spielt. Ideologien haben aber auch eine stabilisierende Wirkung, da sie ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl unter Parteigenossen stärken. In Verbindung mit der revolutionären Tradition tendiert die Ideologie also zur Verallgemeinerung, Entstellung der tatsächlichen Geschehnisse, Konkurrenz zwischen den Auslege – Arten und auch Stabilisierung. Man sieht im Prinzip, dass die revolutionäre Tradition der Ideologie untergeordnet war und die Deutung derselben abhängig von jeweiligem Deuter und Kontext: Während die „Rechte“ auf girondistische Wurzeln pochte, war die „Linke“ erpicht darauf, ihre Ursprünge in der Bergpartei der Sansculotten zu suchen. Man sieht hier auch deutlich eine Nachwirkung der Französischen Revolution: Sie war ein Faktor der Trennung, durch sie entstanden erst die Spaltungen der Parteien nach rechts oder links.
Doch auch die Wirkung der Revolution war abhängig von der jeweiligen späteren politischen Lage: im Mai 1849 gab es Wahlen, da die Mehrheitspartei der gemäßigten Republikaner Anlass zur Unzufriedenheit gegeben hatte, die linken Republikaner trugen den Sieg davon. Hier wurde die politischen Meinungsverschiedenheiten vorerst beseitigt, um stabilisierend zu wirken, gerade indem man auf eine einheitsstiftende Funktion der Französischen Revolution pochte – man sieht also, dass dieses Thema offenbar wirklich sehr wendbar für viele Zwecke gewesen ist.

Literaturangaben:
• Roger Chartier: Die kulturellen Ursprünge der Französischen Revolution, Paris 1991
• Ronald Gosselin: Die Französische Revolution – Elemente der Trennung oder Vereinigung? In: Frankreich 1848 – 1870, Stuttgart 1998, hrsg. von Gudrun Gersmann und H. Kohle, Stuttgart 1998
• W. Scott Haine: The world of the Paris café. Sociability among the French working class 1789 – 1914, Baltimore 1996
• Eric Hazan: Die Erfindung von Paris. Kein Schritt ist vergebens, Zürich 2006
• Götz von Olenhusen (Hrsg.): 1848/49 in Europa und der Mythos der Französischen Revolution, Göttingen 1998
• Susanne Petersen: Marktweiber und Amazonen. Frauen in der Französischen Revolution, Köln 1987
• Jean Tulard: Frankreich im Zeitalter der Revolutionen, Stuttgart 1989
• Carsten Witte: Reise in die Revolution und Frankreich im Jahr 1790, Stuttgart 1971

Dienstag, 8. Juli 2008

FS Paris

Diese Sache mit den Tagebüchern wird zunehmend schwieriger, fürchte ich - zumindest die hier am DHI gefundenen geben eigentlich - soweit ich das bisher erlesen habe - nichts her, womit man die Stimmung einfangen könnte, die geherrscht hat bei bestimmten Ereignissen der Revolution...ich überlege inzwischen, einfach nur Orte der Revolution ausfindig zu machen und einen kleinen Rundgang zusammen zu stellen. Die gestrige Idee mit den Kaffeehäusern passt hier ganz gut dazu, da man diese auch als Ort der Revolutionen sehen kann, wo aber die Bevölkerung ihre Pläne fasste und damit kann man die Stimmung wohl ganz gut erfassen, so gesehen wären Tagebücher vielleicht auch gar nicht nötig. Da mich auch mehr die Situation der ärmeren Bevölkerung, quasi jener den Sansculotten nahestehenden interessieren würde, sind davon Tagebücher vielleicht auch schwerer zu finden als von etwa Adeligen.
Weiters gibt es ein Problem, dass ich zwar reichlich Literatur zu 1789 finden kann, aber 1848 fällt etwas unter den Tisch, bisher bzw. geht im Prinzip alles so ineinander über zwischen 1789 und 1848, dass ich nicht weiß, wie weit die Revolutionen quasi trennbar wären, um Unterschiede in den herrschenden Stimmungen auszumachen bzw. zu untersuchen...
Wenn ich etwas passendes dazu finden könnte, wäre es auch spannend, Presseberichte von damals aus Paris/Frankreich generell miteinzubeziehen, zumal diese auch eine gewisse Stimmung widerspiegeln würden - quasi statt der ursprünglichen Tagebuch - Idee. Da Zeitungen wohl auch in den Kaffeehäusern gelesen wurden, könnte man das auch mit der Kaffeehaus - Idee verknüpfen. Das einzige Problem ist, dass ich bisher bezüglich Kaffeehaus nur ein einziges Buch gefunden habe und relevante Zeitungsartikel bzw. Werke zur Berichterstattung noch gar nicht wirklich...

Montag, 7. Juli 2008

FS Paris

Nun ein Nachtrag, den ich zwar handschriftlich vor dem Beginn der Forschung im DHI geschrieben habe (gestern am Abend), aber nicht mehr dazu kam, ihn vorher online zu stellen...
"Paris mit den Augen der Pariser in Revolutionszeiten sehen und verstehen" - nun, nach einigen diffus wirkenden Ideen, wie ich zu einem Thema, das mit den Revolutionen und der Perspektive darin Involvierter zu tun haben sollte, ist nun endlich obige Formel entstanden. Da es in Wien gar nicht so leicht ist, Quellen zu finden, die von Parisern stammen (z. B. Tagebücher, Zeitungen...) hoffe ich nun, in Paris besser fündig zu werden. Die Literaturrecherche mittels des Online - Kataloges am DHI scheint mir erfolgreich - wenn ich von der Zahl der gefundenen Titel ausgehe beinahe schon zuviel, um alles ausreichend vor Ort bearbeiten zu können. Aber ich gehe davon aus, dass - wie so oft - vielversprechende Titel nicht immer nützliche Inhalte bergen, mal sehen! Es ist auch möglich, dass ich einen kleinen Vergleich einbauen möchte zwischen "Sicht der Pariser" und "Sicht von Durchreisenden/Ausländern in Paris", da auch zu letzteren sehr viel Literatur vorhanden zu sein scheint. Interessanter scheint es mir aber fast, eine Gegenüberstellung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Paris selbst zu versuchen (sofern es sich mit der vorhandenen Literatur bewerkstelligen lässt) - ja, das wäre wohl in etwa mein Ziel.
Bezüglich "Orte der Revolutionen" bin ich in Hazans Buch fündig geworden: bei genauerem Lesen habe ich einige Orte, an denen sich Revolutionen/revolutionäre Handlungen abgespielt haben, herausgeschrieben. Nun hoffe ich, anhand der Literatur am DHI auch darin Aufschlüsse zu finden, wo sich was wann mit wem abspielte - somit könnte ich die Fakten (gefunden bei Hazan) verbinden mit der herrschenden Stimmung aus Sicht Beteiligter (sofern letzteres findbar)...Spannend wäre es hierbei wohl, diese Orte aufzusuchen, auch wenn das Geschehene vielleicht kaum mehr sichtbar ist. Erweiterbar wäre der Punkt mit einer Beobachtung bezüglich Straßennamen, ob diese noch Erinnerung in sich tragen oder banale Namen tragen - wenn, dann dieses nur oberflächlich, um meinem Kollegen, der zu Straßennamen forscht, nicht ins Handwerk zu pfuschen...Aber es könnte als Basis dienen für einen kleinen Rundgang in Paris durch einstige schicksalsträchtige Stellen. Also die Stellen ansehen, sich klarmachen, was dort passiert ist, letzteres verbinden mit der herrschenden Stimmung der Beteiligten und dem sich heute bietenden Bild dieser Stelle...soviel zu meiner Zwischenbilanz bzw. der damit verbundenen Ideen...

Nun kurz zum aktuellen Stand: ich habe ein Buch gefunden, das sich mit der Bedeutung der Kaffeehäuser in Revolutionszeiten beschäftigt und es heute vormittag gründlicher durchkämmt...die politische Bedeutung der Kaffeehäuser zeigte sich ja oft genug in Revolutionszeiten und generell, da diese Treffpunkt von Gleichgesinnten waren und beim Kaffeetrinken sind Ideen entstanden, in "schlechten Zeiten" zunehmend politisiert worden und es wurden Reden gehalten usw. - das trug dazu bei, dass die Menschen gemeinsam auftraten und wenn nötig auf Barrikaden gingen. Auch die Rolle der Frauen wird in einem Kapitel abgehandelt, auch das scheint spannend. Ein anderes Kapitel ist in Unterkapitel geteilt, das grob die Bedeutung von kaffeehäusern während der verschiedenen Zeiten/Regierungsformen unterteilt und aufzeigt. Ich dachte, dass "Kaffeehaus" ein praktischer Punkt wäre, um Orte festzumachen, falls das mit den Straßen - wie oben beschrieben - nicht so gut klappen sollte...aber das wird sich weisen, es gibt ja noch einige andere Bücher, die ich mir jetzt noch vorknöpfen möchte (darunter Tagebücher, Briefe...), vielleicht findet sich darin so manche Ortsangabe, die sich nicht auf ein Kaffeehaus bezieht, wie in meinem (nachträglich geposteten) Eintrag geplant...

Montag, 12. Mai 2008

FS Paris

Oje, so schnell vergeht die Zeit...jedenfalls ist es echt wieder höchste derselben, einen neuen Eintrag zu schreiben. Beim letzten mal hab ich u. a. Überlegungen angestellt, welche Bücher zu meinem Thema auffindbar wären - inzwischen hab ich schon ein paar von meiner damals erstellten Liste ausgeborgt, am brauchbarsten erscheinen mir bisher: Jean Tulard, Frankreich im Zeitalter der Revolutionen, Stuttgart 1989 - es deckt zeitlich wirklich den ganzen Rahmen ab, den ich mir im Zuge meines Vergleiches der Revolutionen vorgenommen habe. Weiters interessant scheint auch dieses Werk: Gudrun Gersmann/Hubertus Kohle (Hrsg.), Frankreich 1848 - 1870, Stuttgart 1998 - da ich ja, wie bereits bestimmt erwähnt, auch die Revolution von 1848 näher betrachten will und da sowieso die reichlichste Literatur zu 1789 existiert, dachte ich, dass es gut wäre, sich zuerst besonders um Literatur zu den anderen Revolutionen zu kümmern. Welche ich zwischen 1789 und 1848 noch genauer untersuchen will (wie ich dem Buch von Tulard bisher entnehmen konnte, gab es dazwischen durchaus mehrere, die vielleicht einer näheren Betrachtung wert wären - oder könnte man da vielleicht doch ein bestimmtes Jahr herausstreichen??), das entscheide ich, wenn ich besagtes Buch genauer durchgelesen habe (ich stecke gerade mittendrin)
Außerdem habe ich nun endlich einen Großteil des für die LV empfohlenen Buches von Hazan fertig gelesen...ja, ich weiß, das kommt nun sehr spät, tut mir leid...aber es hat mir durchaus Impulse gegeben, wie man sich das genauer vorstellen könnte, wenn wir in Paris vor Ort die wichtigen Plätze unserer jeweiligen Arbeitsthemen besuchen werden. Um mich zu orientieren hab ich auch gleich einen Plan von Paris besorgt - nun achte ich beim Lesen (und tlw. mitexzerpieren) der oben erwähnten Lektüre nicht nur auf wichtige Ereignisse, sondern versuche auch, mich auf evtl. genannte Orte zu konzentrieren, um diese auf dem Plan zu lokalisieren. Die Idee, welche in der letzten Präsenzsitzung am Donnerstag entstand, wonach ich anhand der Bewegungen von Verfassern von Reiseberichten/Tagebüchern während der Revolutionszeit dann in Paris quasi eine Route erstelle, hab ich natürlich nicht vergessen (ich finde, dass diese Idee sogar nach einer sehr amüsanten und spannenden Sache klingt!) - im Moment hab ich allerdings keine Tagebücher o. ä. zur verfügung (vermutlich ist da in Paris selbst mehr zu finden), deshalb versuche ich das eben jetzt anhand von Sekundärliteratur quasi zu "üben"...
Viel mehr gibt es im Moment nicht zu berichten, außer schon im Vorhinein der Hinweis, dass mein nächster Eintrag leider erst übernächste Woche im Netz sein können wird - ich bin ab morgen bis Sonntag Abend auf Exkursion in Sachsenhausen und Berlin (übrigens auch der Grund, wieso ich um diese Uhrzeit schreibe: der Flug geht so bald, dass schlafen gehen meiner Meinung nach kaum noch Sinn macht...also nutze ich die kurze Nacht für liegen gebliebene Arbeiten für die Uni...)

Samstag, 19. April 2008

FS Paris

So, und nun endlich zum aktuellen Stand, nach zwei nachträglichen Beiträgen!
Inzwischen war ich nochmals in der Bibliothek und hab mir die Werke, die ich bei meinem ersten Bibliotheksbesuch als interessant mir notiert habe, einmal genauer angesehen - zwei davon scheinen ganz gut zu passen: Lüsebrink/Reichhardt: Die Bastille. Zur Symbolgeschichte von Herrschaft und Freiheit, Frankfurt/Main 1990 und Lynn Hunt: Symbole der Macht; Macht der Symbole, Frankfurt/Main 1989.
Naja, ich wollte ja - wie bereits vorher erwähnt - auch den Symbolgehalt gewisser Dinge in den Revolutionen miteinbeziehen. Da ist mir eigentlich zufällig ein Buch in die Hände gefallen (weil es genau neben dem Buch von L. Hunt seinen Platz hat), das offenbar die Sprache der Revolution behandelt (Jaques Guilhaumou: Sprache und Politik in der Französischen Revolution, Frankfurt/Main 1989) - hmm, das würde ganz gut zusammenpassen damit, dass ich gerne Revolutionstagebücher als Quellen verwenden würde, soweit verfügbar.
Generell hab ich meine Bibliographie erweitert nach dem Schneeball - Prinzip (in anderen Bereichen wie Werbung zwar angeblich verboten, in Recherchedingen zum Glück noch nicht...), indem ich einfach ein Überblickswerk zur Geschichte Frankreichs genommen habe und dessen Bibliographie durchforstet habe - diese war sehr angenehm übersichtlich, sodass ich gleich eine Menge an passenden Titeln finden konnte; besonders interessant scheint mir das: Jean Tulard: Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789 - 1851, Stuttgart 1989, In: Jean Favier: Histoire de France (dt. Ausgabe: Stuttgart 1989 - 1995)
Ja, das Werk will ich mir sobald wie möglich beschaffen, das würde sogar genau den Zeitraum abdecken, den ich behandeln möchte - auch sonstige Werke hab ich gefunden, natürlich werd ich auch da so bald wie möglich nachsehen, was genau für mich brauchbar wird.
Und da ich gerade etwas mehr Zeit hatte (und grundsätzlich, wie erwähnt, nicht so viel zur Geschichte Frankreichs weiß), begann ich in dem Überblickswerk zur "Geschichte Frankreichs" über die Vorgeschichte und Geschichte der Revolution von 1789 zu lesen - war schon bedeutend spannender als dieses Buch zur FR, das ich in meinem ersten Eintrag erwähnt habe...
Bezüglich Tagebücher war ich noch nicht so erfolgreich - das einzige, was wohl in die Richtung geht und mir bisher in die Hände fiel wäre: Antoine de Rivard: Politisches Journal eines Royalisten 5. Mai bis 5. Oktober 1789 (nach Ausgabe Mémoires de Rivard, Paris 1824), Frankfurt/Main 1989...aber ich weiß nicht: passt das eigentlich wirklich?...außerdem bräuchte ich schon um einiges mehr, um damit arbeiten zu können...aber von der Tagebuch - Idee abrücken werde ich deshalb nicht freiwillig - außer ich sollte wirklich gar nichts passendes mehr finden, was ich wirklich nicht hoffen will!!

FS Paris

11.4.08:
Gut, inzwischen war ich in der Bibliothek - wow, da gibt es ja wirklich eine ganze Menge zu Frankreich. Natürlich sehr gut so - aber ich wusste nicht gleich, wo eigentlich genau anfangen...mich in ein Buch gleich zu vertiefen, das ging noch nicht, da ich ja noch keine Idee hatte, was eigentlich genau ich suchen sollte. Naja, ein Gedanke, der mir bereits vor längerem gekommen ist, wäre als Arbeitsthema irgendwas mit Sozialgeschichte bzw. Alltagsleben - eine Sache, die ich immer spannend finde, egal ob es um das alte Ägypten, Mittelalter oder die 1970er Jahre gehen soll - oder eben um Frankreich bzw. Paris (in welcher Zeit auch immer!) Doch auch diese Idee ist doch etwas unspezifisch, sodass ich fürs erste resignativ beschloss, einfach die Buchtitel und diverse Inhaltsverzeichnisse (bei näherem Interesse) auf mich wirken zu lassen. Wie erwartet gab es am meisten zur Französischen Revolution...na gut, soll sein! Und das also verknüpfen mit Alltagsleben?! Da fiel mir auf, dass es doch eigentlich nicht nur 1789 gab, sondern auch andere Jahre des Aufbegehrens, z. B. 1848...Und eine Arbeit zum Alltagsleben in diesen verschiedenen Revolutionen im Vergleich? Bzw. zu den Stimmungen im Volk, die dazu geführt haben, oder auch während der Aufstände? Und irgendwie die Symbolhaftigkeit gewisser Orte damit verknüpfen, wäre auch spannend! Hmm, eine erste Fährte - aber ob das mal nicht zu unspezifisch ist?
Nach einem Gespräch mit Prof. Schmale hat er mich auf die Idee gebracht, auch Tagebücher von Revolutionszeugen zu benutzen, sofern sie greifbar wären - also das wäre natürlich am allerspannendsten! Die gleich gestartete Suche im OPAC war zwar etwas ergebnislos, aber mal sehen. Wer wird denn gleich aufgeben?!

FS Paris

Also, da mein erster Eintrag irgendwie verloren gegangen ist - hier quasi mein erster Eintrag, der Zweite! Inzwischen bin ich in meinen Recherchen natürlich schon weiter gekommen als ich es Anfang April war - der Vollständigkeit halber möchte ich aber den tatsächlichen ersten Eintrag etwas rekonstruieren und dann ganz normal weiterschreiben - hoffentlich klappt es diesmal!

3.4.08:
Das Thema des FS ist also "Paris - historische Semiotik einer Stadt". Ja, darunter kann ich mir eigentlich relativ wenig vorstellen. Außerdem weiß ich zu Frankreich eigentlich sehr wenig, zumal ich in meinem bisherigen Studium noch nie näher damit zu tun hatte. Alles, was mir spontan zur französischen Geschichte einfällt, die ihren Schwerpunkt wohl in Paris hatte, ist die Französische Revolution. Das hätten wir sogar in der Schule durchgemacht - aber obwohl meine alten Geschichtehefte ansonsten verläßliche Mini - Überblicke sind (und die einzigen Beweise dafür, dass ich - bei Interesse - tatsächlich in der Lage war, komplette und übersichtliche Hefte zu führen) steht diesbezüglich ausschließlich die Überschrift "Französische Revolution" drin...was für eine Lücke! Hab dazu zwar neulich ein Buch von Hans - Ulrich Thamer gelesen, aber ich muss zugeben: soo angesprochen hat es mich nicht!
Aber es gibt ja noch anderes und für einen ersten Überblick tut es wohl das Internet auch - sollte man meinen! Entweder alles zu oberflächlich oder zu viel Information auf einem Haufen! Arbeiten kann ich damit jedenfalls nicht, ein Thema finden für die Arbeit auch kaum...Also werd ich möglichst bald in der FB Geschichte recherchieren, da sind wenigstens auch die Quellen verlässlicher und besser verwendbar, um damit was anzufangen...

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Wie man sieht, habe ich den Wortlaut der "Formel",...
norli - 8. Aug, 05:56
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Sie würden viele Primärquellen hier finden: http://gallica2.bnf.fr/,.. .
Schmale - 8. Jul, 22:05
FS Paris
Diese Sache mit den Tagebüchern wird zunehmend schwieriger,...
norli - 8. Jul, 14:46
Schmale
hier keine neue Idenn von meiner Seite in Bezug auf...
Schmale - 7. Jul, 20:53

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